Der Osning-Verlag – Geschichtsrevisionismus aus Bielefeld

In der Culemannstraße 12, 33604 Bielefeld, sitzt seit 2006 der kleine „Osning-Verlag – Verlag für Politik und Zeitgeschichte“. Der Verlagsleiter Gerhard Hubatschek leitet den Verlag von Garmisch-Partenkirchen aus. Geschäftsführer ist der Bielefelder Anwalt Wolfgang Schlüter. Während Schlüter in den lokalen Medien immer wieder als „Initiator des Hermannslaufs“ und „Arminiusforscher“ gewürdigt wird, ist über seine Tätigkeit beim Osning-Verlag bisher öffentlich nichts bekannt. Das wollen wir heute ändern – denn der Osning-Verlag vertreibt neben lokalpatriotischer und germanophiler Arminius-Literatur ausschließlich militaristische, rechtspopulistische und geschichtsrevisionistische Bücher!

Die Betreiber

Wolfgang Schlüter, Geschäftsführer des Osning-Verlags

Geschäftsführer Wolfgang Schlüter, Jahrgang 1934, ist Rechtsanwalt und Notar a.D. mit eigener Kanzlei in der Detmolder Straße 43 (Bielefeld). Der frühere Fallschirmjäger und heute Offizier der Reserve Schlüter ist auch Präsident des Vereins Arminiusforschung e.V.. Stellvertretender Vorsitzender des Vereins ist der Lehrer Frank Böning aus Oerlinghausen. Böning nahm in der Vergangenheit an Treffen der neonazistisch-neuheidnischen Artgemeinschaft teil und verfügt über diverse Kontakte in die organisierte völkische Neonazi-Szene. Schlüter und Böning haben 2008, 2018 und 2020 gemeinsam Bücher zu dem in der rechtsnationalistischen Szene sehr beliebten Varus-Mythos herausgebracht, in welchen sie anhand archäologischer Funde Thesen zu der Verortung der Schlacht präsentieren. Dabei werden die archäologischen Befunde mit Versatzstücken völkischer und nationalistischer Ideologie angereichert. Im Klappentext des 2020 im Osning-Verlag erschienenen Buches „Und die Schlacht war doch im Teutoburger Wald“ heißt es bspw.: „Es ist nicht leicht in heutiger Zeit wissenschaftlich zu suchen und zu forschen: der Mainstream der political correctness straft jeden mit Schweigen, der sagt, was nicht passt, mehr noch: der Mutige wird beargwöhnt“. 2003 und 2006 tritt Schlüter als Redner bei der rechtsnationalistischen Burschenschaft Normannia Nibelungen in Bielefeld auf, Titel der Veranstaltung 2006 „Die Sudetenfrage“. Die Burschenschaft ist schon lange regional (und darüber hinaus) für ihre neonazistischen und profaschistischen Umtriebe bekannt – für Schlüter kein Hindernis! In der Normannia Nibelungen sind Neonazis und Faschisten organisiert, führende Köpfe von Hammerskin-Netzwerk und Identitärer Bewegung. So ist mit Hendrik Stiewe einer der führenden Köpfe des Hammerskin-Netzwerkes Alter Herr der Normannia. Nils Hartwig, Mitbegründer der Identitären Bewegung in NRW und heute AfD-Funktionär, ist ebenso Teil der Normannia.

Arnold Riedenklau jr., Kanzlei-Partner von Schlüter und Pandemie-Leugner

2008 gibt Schlüter gemeinsam mit dem ehemaligen Realschullehrer Wolfgang Lippek das Buch „Die Schlacht – Varuskatastrophe – Plausible Gründe“ im Osning-Verlag heraus. Lippek referiert am 17.01.2009 bei der Normannia Nibelungen zu dem Buch.

 

Seine Kanzlei teilt Schlüter unter anderem mit dem Anwalt Arnold Riedenklau junior. Riedenklau jr. betreibt seit 2020 einen eigenen coronaleugnerischen Telegram-Kanal und vertritt verschiedene Personen aus dem lokalen Querdenken-Spektrum vor Gericht. Auf seinem Telegram-Kanal „Riedenklau Rechtsanwalt“ teilt der Anwalt und Notar beständig pandemieleugnerische und verschwörungsmythologische Quellen wie den Corona-Ausschuss, Dave Brych oder Boris Reitschuster. Continue reading Der Osning-Verlag – Geschichtsrevisionismus aus Bielefeld

Frank Böning, Oerlinghausen: Lehrer, Reservist, Artgemeinschaft …

Im idyllischen Städtchen Oerlinghausen lebt Frank Böning seit vielen Jahren sein bürgerliches Leben. Er engagiert sich in all den Jahren in verschiedenen politischen und gesellschaftlichen Zusammenhängen. Im Jahre 2010 wurde es in der Stadtpolitik kurzzeitig unruhig. Böning, bis dahin Vorsitzender der CDU-Fraktion, besuchte am 19.02.10 einen Parteitag der rechtspopulistischen Partei „Bürgerbewegung Pro NRW“. Auch wenn er im Rahmen seines Fraktionsvorsitzes in der CDU immer wieder rechte Positionen unwidersprochen beziehen konnte, trat er nun auf den öffentlichen Druck hin aus der Partei aus. Mit einem damaligen Lokalpolitiker, der ebenfalls aus der CDU austrat, gründete er die Ratsfraktion „Union“, beide behielten so ihre Mandate im Rat. Continue reading Frank Böning, Oerlinghausen: Lehrer, Reservist, Artgemeinschaft …