Im idyllischen Städtchen Oerlinghausen lebt Frank Böning seit vielen Jahren sein bürgerliches Leben. Er engagiert sich in all den Jahren in verschiedenen politischen und gesellschaftlichen Zusammenhängen. Im Jahre 2010 wurde es in der Stadtpolitik kurzzeitig unruhig. Böning, bis dahin Vorsitzender der CDU-Fraktion, besuchte am 19.02.10 einen Parteitag der rechtspopulistischen Partei „Bürgerbewegung Pro NRW“. Auch wenn er im Rahmen seines Fraktionsvorsitzes in der CDU immer wieder rechte Positionen unwidersprochen beziehen konnte, trat er nun auf den öffentlichen Druck hin aus der Partei aus. Mit einem damaligen Lokalpolitiker, der ebenfalls aus der CDU austrat, gründete er die Ratsfraktion „Union“, beide behielten so ihre Mandate im Rat.
Von diesen kleinen Querelen unberührt ist Frank Böning Lehrer an der Heinz-Sielmann-Schule, einer Sekundarschule der Stadt Oerlinghausen. Aktiv zeigt er sich dort in der Kanu-AG, wie ein Bericht auf der Seite der Schule vom September 2020 zeigt.
Seine Kanu-Expertise brachte Böning bei der diesjährigen Kanutour der Reservistenkameradschaft Oerlinghausen ein. Böning ist in dem Verband als Offizier der Reserve Mitglied. In Uniform sammelte Frank Böning im November 2019 mit der RK Oerlinghausen sowie drei stellvertretenden Bezirksbürgermeistern und der CDU-Fraktionsvorsitzenden Spenden für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Der ehemalige Streit scheint wohl mittlerweile vergessen. Beim Biwak 2019 der RK Oerlinghausen hielt Böning einen Vortrag über die Arminiusschlacht.
Neben den bereits genannten Aktivitäten von Frank Böning hat er auch noch eine andere Seite, über welche in der Öffentlichkeit wohl nichts bekannt ist.
Im Jahr 2005 nahm Böning an einem konspirativen Treffen der „Artgemeinschaft – Germanische Glaubens-Gemeinschaft wesensgemäßer Lebensgestaltung“ im Hufhaus in Ilfeld teil. Die Artgemeinschaft wurde1951 von einem ehemaligen SS-Mitglied gegründet und ist eine elitäre neonazistische Gruppierung mit klar völkisch-rassistischer Ideologie. Sie sehen sich selbst in einem ständigen Kampf gegen äußere Feinde, um ihre eigene Art und das nordisch-germanische Heidentum zu erhalten. Mit Art ist hier eine biologistisch-rassistische Volksgemeinschaft umschrieben. Die Artgemeinschaft ist keine reine Glaubensgemeinschaft, es gibt direkte Verbindungen in den Rechtsterrorismus. So fanden Ralf Wohlleben und André Eminger (NSU-Komplex) beide bei dem Vorsitzenden der Artgemeinschaft Jens Bauer Unterschlupf. Auch der Mörder Walter Lübckes, Stefan Ernst, war Mitglied in der Artgemeinschaft.
An dem Treffen 2005 nahm auch Gerd Ulrich, ehemaliger Führer der Einheit Hermannsland der 2009 verbotenen HDJ teil. Die Familie Ulrich (Detmold Berlebeck) ist ebenfalls Teil der Artgemeinschaft.
Die folgenden Jahre ist Frank Böning regelmäßig bei Gerd Ulrich zu Gast gewesen. Anwesend waren dabei regelmäßig auch andere regional ansässige Neonazis, wie beispielsweise Tobias Heinekamp (ehemals HDJ) aus Altenbeken oder Holger Steinbiß, ein Neonazi aus Lippstadt und Mitglied der Artgemeinschaft. Steinbiß war bereits in den 90er Jahren im Berliner Weitlingkiez aktiv und betreibt heute ein Antiquariat, in dem er vor allem mit original NSDAP-Dokumenten und anderen Nazi-Memorabilia handelt.
Böning ist zudem stellvertretender Vorsitzender des Vereins „Arminiusforschung e.V.“. Präsident des Vereins ist der Bielefelder Rechtsanwalt und Initiator des Hermannslaufs Wolfgang Schlüter. Schlüter gab 2018 das Buch „Arminius in Flammen“ heraus, an dem auch Böning mitgewirkt hat. Inhaltlich geht es um Erkenntnisse und neue Forschungen zur römischen Zeit sowie um die Varusschlacht. Schlüter äußert sich auf den ersten Seiten klar nationalistisch und militaristisch. Das Buch ist im Bielefelder Osning-Verlag erschienen, Schlüter hat bei dem Verlag die Position des Geschäftsführers. Das Verlagsprogramm besteht fast ausnahmslos aus militaristisch-geschichtsrevisionistischen Büchern, verfasst von Autoren wie z.B. Rainer Thesen, welcher zu den Nürnberger Prozessen schreibt oder Heinz Magenheimer, einem Vertreter der geschichtsrevisionistischen Präventivschlagthese. Diverse rechte Publikationen und Verlage, wie die Junge Freiheit, Die Aula, Zuerst, Antaios-Verlag etc. beziehen sich positiv auf die Bücher aus dem Osning-Verlag.
Frank Böning ist Lehrer, Reserveoffizier der Bundeswehr und Teil der Reservistenkameradschaft Oerlinghausen. Er verkehrt regelmäßig in neonazistischen und geschichtsrevisionistischen Kreisen. In seiner Position als Lehrer hat Böning Einfluss auf viele Kinder und Jugendliche. Dies ist nicht hinnehmbar! Durch sein lokalpolitisches Engagement verdeckt er seine völkisch-nationalistische Gesinnung.
Erst im Februar diesen Jahres haben wir auf die neonazistischen Aktivitäten der Voristzenden der Bielefelder RK 36 aufmerksam gemacht. Personen aus der Neonazi-Szene dürfen nicht auf Staatskosten in Waffen- und Sicherheitstechniken ausgebildet werden!
Wir fordern Konsequenzen! Böning muss vom Schuldienst suspendiert werden. Zudem muss die Bundeswehr konsequent gegen rechte Strukturen in ihren eigenen Reihen vorgehen und Böning aus aus der Reserve werfen.